Die Tamilen

Die Tamilen gehören zum Volke des indischen Subkontinents, deren Geschichte mehr als zwei Jahrtausende zurückreicht. Doch der Ursprung der Tamilen ist weitestgehend unbekannt, dennoch gibt es Beweise für die Anwesenheit der Tamilen in Sri Lanka. Die ältesten Tamilen sind heute Urnenbestattungen aus dem 1. Jahrtausend v. Chr., die an vielen Orten gefunden wurden. Da diese Urnenbestattungen auch in klassischen tamilischen Texten zu finden sind, gelten sie als konkrete Beweise für die Existenz der Tamilen aus dem Süden Indiens.

Ab dem drittem Jahrhundert v. Chr. herrschen drei Dynastien über das tamilische Gebiet: Chera, Chola, Pandya (sie werden auch Muventharkhal genannt) stellten jeder ein eigenständiges Königreich dar.

Ebenso spielt die Landwirtschaft eine wichtige Rolle der tamilischen Kultur. Es ist nachgewiesen, dass es selbst zu Anfang des zweiten Jahrhunderts n. Chr. Bewässerungsanlagen gab.

Auch die intensive Handelsbeziehung mit dem römischen Reich wurde dadurch, dass es viele römische Münzen und deren Spuren ihrer Anwesenheit in der Nähe von Karur und Arikamedu gefunden wurden, nachgewiesen. Am Roten Meer wurden durch Ausgrabungen Tonscherben mit Tamilischen Inschriften gefunden. Diese weisen darauf hin, dass tamilische Kaufleute dort waren. Im altgriechischen Periplus Maris Erythraei berichtet sein Verfasser über die Häfen des Pandya und das Chera Reiches. Er nannte als die wichtigsten Exportartikeln von den antiken Tamilen: schwarzen Pfeffer, Lorbeerblätter, Muskat, Perlen, Elfenbein, Seide, Diamanten, Saphire und Schildkrötenpanzer.

Mit der Invasion der Kalabhra endete im vierten Jahrhundert n. Chr. das klassische Zeitalter. Diese Epoche wurde als das dunkle „Zeitalter“ der Tamilen bezeichnet und es endete mit dem Aufstieg der Dynastie der Pallava. Aufzeichnungen der Pallava konnten zwar bis ins zweite Jahrhundert n. Chr. zurückverfolgt werden, aber es wurde nichts Genaues erwähnt als eine kaiserliche Dynastie. Auch wenn die Pallava vom Ursprung her keine Tamilen waren, übernahmen sie jedoch schnell die tamilische Kultur und Sprache. Sie hatten sich ferner die Modelle dynastischer Nachfolge der nordindischen Reiche adaptiert (z.B. wie das des Maurya- oder des Gupta-Reiches). So waren aus dem früheren königlichen Dynastien eine kaiserliche Dynastie und es war versucht worden größere Territorien zu einem Reich zu vereinen. Vom Ursprung her waren die Pallavas Buddhisten, diese aber konventierten später zu dem Hinduismus und förderten die Bhakti- Bewegung, um den wachsenden Einflüssen von Buddhismus und Jainismus entgegen zu wirken. Der Bau großer und prachtvoller Tempel begann, so wurde der Grundstein der drawidischen  Tempelbaukunst gelegt. Chola- Reich brachte im neunten Jahrhundert die Pallava- Dynastie zu Fall. Die Cholas wurden zum dominanten Reich Südasiens, deren Einflussbereich breitete sich über ganz Südasien, Sri Lanka, Sumatra bis hin nach Thailand und Burma aus. deren Ende kam mit dem wieder stärkten Pandaya zwischen dem 12.-13. Jahrhundert.

Diese Herrschaft der Könige nahm ihr Ende im 15. Jahrhundert mit der wiederkehrenden Invasion der Muslimen. Nach dem Untergang des Pandya-Reichs  wurde Tamil Nadu nur von ein paar Lokalfürsten regiert. Ab dem 17. Jahrhundert begannen europäische Mächte Handelsposten und Niederlassungen zu errichten; im 18. Jahrhundert hat es daher Konflikte zwischen Franzosen, Briten und Dänen um die Vorherrschaft in Tamil Nadu gegeben, die schließlich Ende des 18. Jahrhundert die Briten für sich entscheiden konnten.

Entwicklung der Tamilen in Dortmund

Die Zahl der tamilischen Zuwanderer in Dortmund hat sich drastisch verändert. Ende der 70er Jahren wanderten die ersten Tamilen nach Dortmund. In den laufenden Jahren haben sich hunderte Familien angesiedelt. Die Gründe der Immigration in Deutschland sind vielfältig. Doch der Krieg, die Unterdrückungen und Verfolgungen der Tamilen in Sri Lanka erwiesen sich als das Hauptmotiv. Zuerst waren es vor allem junge Männer, die nach Dortmund kamen. Die Bildungs- und Qualifizierungschance gestalteten sich in Sri Lanka immer schwerer. Ebenso wurden viele tamilische junge Männer in Sri Lanka verfolgt, da freie Meinungen gegen das damalige Regime verboten waren und die Tamilen blutig unterdrückt wurden. So kamen Sie auf verschiedensten Wege nach Deutschland mit der Hoffnung auf eine bessere und sichere Zukunft.

Doch in den ersten 80er Jahren erschwerten viele Gesetze den dauerhaften Aufenthalt in Dortmund. Mit Asylantenstatus wurde es den jungen Tamilen nicht gewährt die Stadtgrenzen zu verlassen. Außerdem musste die Duldung verlängert werden. Im schlimmsten Falle bestand die Gefahr, dass man, gegen seinen Willen, zurück in die Heimat abgeschoben wurde. Dennoch waren die Tamilen aus den frühen Achtzigern, die zumeist die erste Generation in Dortmund bildeten, sehr engagiert und fleißig und integrierten sich schneller als andere es erwartet hätten. Viele arbeiteten in Restaurants und Bars und übten andere kleine Nebentätigkeiten aus. Man hat in Gemeinschaft gelebt, gearbeitet und sich versorgt. Dies erwies sich als großer Erfolg, da sie viele neue Kontakte und Freundschaften mit deutschen Mitbürgern herstellen konnten, sodass die meisten Tamilen Ende der 80er und Anfang der 90er ihre Aufenthaltsgenehmigung erhielten, sie sich auch frei außerhalb von Dortmund bewegen konnten und schließlich eine Familie gegründet haben.